- Kinnlade
- Kinn:Das gemeingerm. Wort mhd. kinne, ahd. kinni, got. kinnus, engl. chin, schwed. kind beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen – vgl. z. B. griech. génys »Kinn, Kinnbacke« und lat. gena »Wange« – auf idg. *g̑enu- »Kinn«. Die Bedeutung des Wortes schwankt in den älteren Sprachzuständen zwischen »Kinn«, »Unterkiefer« und »Wange«, beachte die Zusammensetzungen Kinnbacke‹n› »Wange« (1↑ Backe) und Kinnlade »Unterkiefer« (18. Jh.; ↑ Lade »Behältnis, Gestell«, hier speziell im Sinne von »Behältnis der Zähne«).Lade:Mhd., mnd. lade »Behälter; Kasten, Truhe; Sarg«, niederl. lade »Kasten, Behältnis« und die nord. Sippe von schwed. lada »Scheune« gehören im Sinne von »Behältnis, in das man eine Last laden kann, Abladeplatz« zu dem unter 1↑ laden behandelten Verb. Das Wort spielt heute hauptsächlich in der Zusammensetzung eine Rolle, beachte z. B. Schublade (16. Jh.) und Kinnlade (s. unter ↑ Kinn).
Das Herkunftswörterbuch . 2014.